Die Erstellung eines Businessplans und Finanzplans ist bei der Gründung einer Selbstständigkeit besonders wichtig, da dieser die Tragfähigkeit der Geschäftsidee prüft und für potentielle Geldgeber interessant ist.

Erstellung eines Businessplans - Vorlage

Diese Version eines Businessplanes soll Dir als Hilfestellung dienen. Natürlich gibt es diverse Variationen eines Businessplanes, diese aber alle aufzulisten würde keinen Sinn machen. Vielmehr soll dieser Dir als Ideengeber helfen.

Businessplan erstellen - Lila Lions

Inhaltsverzeichnis

Warum Du einen Businessplan für Deine erfolgreiche Unternehmensgründung brauchst

Stell Dir einen Businessplan als Deinen persönlichen Fahrplan zum Erfolg vor. Dieser ist viel mehr als nur ein paar Seiten Geschriebenes. Er soll quasi Dein Kompass sein, der Dir dabei hilft, Dein neues Unternehmen zu navigieren, Deine Ziele und Strategien festzulegen und Deine finanziellen Prognosen zu formulieren.

Ein gut durchdachter Businessplan verfolgt verschiedene Ziele. Erstens dient er Dir dazu Deine Geschäftsstrategie zu strukturieren. Zweitens ist er unerlässlich, wenn Du externe Kapitalgeber wie Banken, Investoren oder Fördermittelgeber davon überzeugen möchtest, in Dein Selbstständigkeit zu investieren. Diese möchten sehen, dass Du eine klare Vision hast und dass Dein Unternehmen rentabel sein kann.

Im Regelfall beinhaltet ein Businessplan folgende Themen: Zusammenfassung (auch Executive Summary genannt), Unternehmensbeschreibung, Marktanalyse, Organisationsstruktur, Produkt- oder Dienstleistungsbeschreibung, Marketing- und Verkaufsstrategie sowie eine finanzielle Prognose.

Das Erstellen eines Businessplans kann eine Herausforderung sein, vor allem, wenn Du es zum ersten Mal machst. Aber der Aufwand lohnt sich. Es ist eine Investition in die Zukunft Deines Unternehmens und der erste Schritt zum Erfolg. Zudem erfährst Du so auch, ob Deine Idee finanziell tragbar ist.

Denk daran: Ein guter Businessplan darf nicht starr sein. Er sollte flexibel genug sein, um sich mit Deinem Unternehmen weiterzuentwickeln und sich an ständig wechselnde Marktbedingungen anzupassen.

Ein Businessplan ist daher ein essenzieller Baustein auf Deinem Weg zur Unternehmensgründung und -führung. Nutze ihn, um Dein Unternehmen auf dem Weg zum Erfolg zu steuern. Und aktualisiere diesen regelmäßig. 

Executive Summary des Businessplans

Geschäftsmodellübersicht

Bei der ersten Gründung eines Unternehmens, ist die Erstellung einer Executive Summary (Zusammenfassung) für Deinen Businessplan zu Beginn wahrscheinlich eine anspruchsvolle Aufgabe. In dieser Zusammenfassung wirst Du Dein Geschäftsmodell in aller Kürze darstellen. Es ist wichtig, dass Du hierbei die Kernelemente Deines Unternehmens klar darstellst, sodass potenzielle Investoren, Kunden und Partner verstehen, worum es geht.

Ein aussagekräftiges Geschäftsmodell schildert, wie Dein Unternehmen funktioniert und wie es Gewinn erzielt (Finanzplan). Dabei geht es nicht nur um Dein Produkt oder Deine Dienstleistung, sondern auch um die zugrunde liegenden Prozesse, Ressourcen und Partner. Du solltest die Probleme Deiner Kunden identifizieren, die Dein Produkt oder Deine Dienstleistung löst. Stelle dar, wie Du Wert für Deine Kunden schaffst, wie Du mit ihnen in Kontakt trittst und wie Du Deine Einnahmen generierst. Vergiss nicht, auch Deine Kostenstruktur zu beleuchten.

Beispiel einer Executive Summary:


Unternehmensname: GrünTech Musterenergie GmbH

Mission: GrünTech Musterenergie GmbH engagiert sich für einen umweltfreundlichen, nachhaltigen Wandel im Energiesektor, indem es kosteneffiziente und innovative Solarlösungen für private Haushalte und Unternehmen bietet. Unser Ziel ist es, eine grüne Zukunft zu gestalten, indem wir es jedem ermöglichen, seinen eigenen Strom zu produzieren und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Unternehmensübersicht: GrünTech Musterenergie GmbH, mit Hauptsitz in München, wurde 2023 gegründet und ist spezialisiert auf die Planung, Installation und Wartung von Photovoltaik-Anlagen. Unser dynamisches Team von Fachleuten bringt umfassende Erfahrung in den Bereichen Ingenieurwesen, Projektmanagement und Kundenservice mit.

Produkte/Dienstleistungen: Wir bieten eine breite Palette an Dienstleistungen an, darunter die Beratung und Planung von Solaranlagen, deren Installation, Wartung und Monitoring. Wir setzen auf hocheffiziente Solarmodule und innovative Technologien, wie z.B. Energiespeicher und Smart-Home-Integrationen, um unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihren Energieverbrauch zu optimieren und die Unabhängigkeit von traditionellen Energieversorgern zu erhöhen.

Markt & Wettbewerb: Der Markt für Solarenergie in Deutschland ist reif und wächst weiterhin, angetrieben durch die anhaltende Nachfrage nach nachhaltigen Energiequellen und staatliche Förderprogramme. Unser Hauptwettbewerb besteht aus etablierten Energieunternehmen und anderen Solarinstallateuren. Allerdings heben wir uns durch unseren kundenorientierten Ansatz, unseren Fokus auf innovative Technologien und unsere nachhaltige Geschäftspraxis von möglichen Mitbewerbern ab.

Marketing & Vertriebsstrategie: Wir setzen auf eine Kombination aus Online-Marketing, direktem Verkauf und Partnerschaften mit lokalen Unternehmen. Unser Ziel ist es, uns als führender Anbieter von Solarlösungen in unserer Region zu etablieren und unser Geschäft schrittweise auf ganz Deutschland auszudehnen.

Finanzübersicht: Wir suchen eine Anfangsinvestition von 1 Million Euro, um unsere Aktivitäten zu skalieren, unser Team zu erweitern und in neue Technologien zu investieren. Unsere Prognosen zeigen, dass wir innerhalb der ersten drei Jahre nach der Gründung den Break-Even-Punkt erreichen und danach stetig wachsen können.

GrünTech Musterenergie GmbH steht für die Energiezukunft: nachhaltig, innovativ und kundenorientiert. Mit Ihrer Unterstützung können wir unsere Vision verwirklichen und gemeinsam eine grüne Zukunft gestalten.

Hauptziele des Unternehmens

In diesem Abschnitt stellst Du die wichtigsten Ziele Deines Unternehmens dar. Diese Ziele müssen spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitlich definiert sein. Die Ziele dienen dazu, Deine Vision zu konkretisieren und Dir den Weg zum Erfolg zu ebnen. Möglicherweise möchte Dein Unternehmen neuer Märkte erschließen oder die Entwicklung neuer Produkte vorantreiben.

Auch qualitative Ziele, wie die Verbesserung der Kundenzufriedenheit oder die Stärkung der Unternehmenskultur, können wichtig sein. Welche Ziele Du auch hast, stelle sicher, dass sie klar definiert und messbar sind, damit Du Deinen Fortschritt verfolgen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen kannst.

Unternehmensübersicht

Gründung und aktueller Status

Die Unternehmensübersicht soll den Lesern Deines Businessplans einen allgemeinen Eindruck von Deinem Unternehmen geben. Beginne mit den grundlegenden Informationen, wie dem Gründungsdatum und dem aktuellen Status Deines Unternehmens. Bist Du ein Einzelunternehmer, eine GmbH, eine AG oder eine andere Rechtsform? Wo befindet sich Dein Hauptsitz und hast Du weitere Standorte? Wie viele Mitarbeiter arbeiten für Dein Unternehmen und in welchen Bereichen? Wo befindet sich Dein Unternehmen im Entwicklungszyklus? Bist Du noch in der Startphase, bist Du bereits auf dem Markt etabliert oder befindest Du Dich in einer Wachstumsphase? Diese Informationen geben den Lesern des Businessplans einen Kontext, um den Rest besser verstehen zu können.

Gründer und Schlüsselpersonen

Ein gutes und bestenfalls eingespieltes Team ist oft ein Pfeiler zum Erfolg eines Unternehmens. In diesem Abschnitt stellst Du die Gründer und Schlüsselpersonen vor. Gib einen Überblick über ihre Hintergründe, ihre Erfahrungen und ihre Rollen im Unternehmen. Was qualifiziert diese für ihre Positionen? Wie tragen sie zum Erfolg des Unternehmens bei? Stelle auch ihre persönlichen Stärken und Fähigkeiten dar, die sie in das Unternehmen einbringen (sollen). Menschen investieren oft in Menschen, nicht nur in Ideen. Daher ist es wichtig, zu zeigen, dass Du ein starkes, qualifiziertes Team hast, das in der Lage ist, Deine Geschäftsidee zum Erfolg zu führen.

Produkte / Dienstleistungen

Beschreibung

Dein Produkt oder Deine Dienstleistung ist im Regelfall das Herzstück Deines Unternehmens. In diesem Abschnitt beschreibst Du, was Du anbietest, und stellst klar, welchen Mehrwert es für Deine Kunden hat. Du solltest die Funktionen und Eigenschaften Deines Produkts oder Deiner Dienstleistung genau beschreiben und dabei besonders auf die Vorteile eingehen, die es für Deine Kunden bietet.

Wie löst es ihre Probleme oder erfüllt es ihre Bedürfnisse? Wie unterscheidet es sich von den Angeboten Deiner Mitbewerber? Stelle sicher, dass Du Dein Produkt oder Deine Dienstleistung so beschreibst, dass es für jeden verständlich ist, nicht nur für Fachleute in Deiner Branche.

Produktlebenszyklus

Jedes Produkt oder jede Dienstleistung durchläuft verschiedene Phasen im Laufe seiner Lebensdauer. Hier geht es meist von der Entwicklung über die Markteinführung bis hin zur Reife und schließlich zum Rückgang. Wo befindet sich Dein Produkt oder Deine Dienstleistung derzeit in diesem Zyklus? Bist Du noch in der Entwicklung oder bist Du bereits auf dem Markt? Wie sind Deine Pläne für die Zukunft? Hast Du vor, Dein Produkt weiterzuentwickeln oder neue Produkte auf den Markt zu bringen?

Eine klare Darstellung des Produktlebenszyklus kann helfen, Deine Strategie und Deine Pläne für die Zukunft zu veranschaulichen. Zudem können Investoren bzw. Geldgeber sehen, dass es noch weitere Möglichkeiten in dem Unternehmen gibt, um Umsätze zu generieren. Sorge nie für Stillstand in Deinem Unternehmen.

Schutz des geistigen Eigentums

Der Schutz Deines geistigen Eigentums ist eine wichtige strategische Überlegung für jedes Unternehmen. Gerade wenn Du ein innovatives Produkt oder eine innovative Dienstleistung hast, möchtest Du wahrscheinlich verhindern, dass Wettbewerber es kopieren und verkaufen. Daher solltest Du in diesem Abschnitt darlegen, welche Maßnahmen Du ergriffen hast oder planst zu ergreifen, um Dein geistiges Eigentum zu schützen.

Hast Du Patente oder Marken angemeldet? Wenn ja, Deutschlandweit, Europaweit oder Weltweit? Gibt es Vertraulichkeitsvereinbarungen mit Deinen Mitarbeitern und Partnern? Der Schutz Deines geistigen Eigentums kann dazu beitragen, Deinen Wettbewerbsvorteil zu sichern und Dein Unternehmen attraktiver für Investoren zu machen. 

Markt und Wettbewerb

Marktdefinition und Segmentierung

Um Dein Unternehmen erfolgreich zu positionieren und die richtige Zielgruppe anzusprechen, ist es unerlässlich, den Markt, in dem Du Dich bewegst, genau zu definieren und zu segmentieren. Der Begriff „Markt“ beschreibt eine Gruppe von potenziellen Kunden mit ähnlichen Bedürfnissen oder Problemen, die durch Dein Produkt oder Deine Dienstleistung gelöst werden können. Um eine klare Vorstellung von Deinem Markt zu bekommen, musst Du mehrere Punkte berücksichtigen.

Zunächst solltest Du das geografische Gebiet bestimmen, in dem Du tätig sein willst. Dies kann eine Stadt, ein Land, eine Region oder die ganze Welt sein, je nach Art Deines Geschäfts. Dann solltest Du die demografischen Merkmale Deines Marktes betrachten, wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung und Beruf. Außerdem solltest Du die Merkmale, wie Interessen, Einstellungen und Verhaltensweisen, berücksichtigen. Dies gibt Dir ein klares Bild von der Größe und Zusammensetzung Deines Marktes.

Die Segmentierung / Einteilung Deines Marktes geht einen Schritt weiter. Hier teilst Du Deinen Markt in kleinere, klar definierte Gruppen oder Segmente mit ähnlichen Merkmalen, Bedürfnissen oder Verhaltensweisen. Diese Segmente können geografisch, demografisch, psychografisch oder verhaltensbezogen sein. Die Segmentierung ermöglicht es Dir, Dein Produkt oder Deine Dienstleistung besser auf die spezifischen Bedürfnisse und Präferenzen Deiner Zielkunden abzustimmen und Deine Marketing- und Vertriebsbemühungen effektiver zu gestalten.

Kundenprofile

Nachdem Du Deinen Markt definiert und segmentiert hast, solltest Du detaillierter Deine Zielkunden betrachten und präzise Kundenprofile oder „Buyer Personas“ erstellen. Diese repräsentieren Deine idealen Kunden und helfen Dir, Deine Kunden besser zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren.

Ein Kundenprofil beinhaltet typischerweise demografische Informationen wie Alter, Geschlecht, Beruf, Einkommen und Standort, aber auch psychografische Informationen wie Interessen, Einstellungen, Werte und Verhaltensweisen. Es kann auch Informationen über die Kaufgewohnheiten, die Bedürfnisse und Probleme, die Vorlieben und Abneigungen sowie die Medien- und Informationsquellen der Person enthalten.

Indem Du Deine Kunden auf diese Weise profilierst, kannst Du Dein Angebot besser auf ihre Bedürfnisse abstimmen, effektivere Marketing- und Vertriebsstrategien entwickeln und letztendlich Deine Konversionsraten und Deinen Umsatz steigern.

Wettbewerbsanalyse

Ein detailliertes Verständnis Deiner Mitbewerber ist sehr wichtig, um als Unternehmen sich erfolgreich zu positionieren und zu wachsen. In der Wettbewerbsanalyse identifizierst Du, wer Deine direkten und indirekten Wettbewerber sind, und untersuchst ihre Stärken und Schwächen.

Deine direkten Wettbewerber sind andere Unternehmen, die ähnliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten und sich an dieselbe Zielgruppe richten. Deine indirekten Wettbewerber sind Unternehmen, die andere Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die dieselben Kundenbedürfnisse erfüllen oder lösen könnten.

In Deiner Wettbewerbsanalyse solltest Du die Produkte oder Dienstleistungen Deiner Wettbewerber, ihre Preisstrategien, ihre Marketing- und Vertriebsstrategien, ihre Marktpositionierung und ihre Marktanteile untersuchen. Du solltest auch ihre Stärken und Schwächen in Bezug auf Produktqualität, Kundenservice, Marke und Reputation, Ressourcen und Fähigkeiten analysieren. Diese Informationen können Dir dabei helfen, Deine eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, Deine Wettbewerbsvorteile zu identifizieren und vernünftige Strategien zu entwickeln, um Dich auf dem Markt zu differenzieren und Deine Ziele zu erreichen.

Marketing und Vertriebsstrategie

Preisgestaltung

Die Preisgestaltung ist ein sehr wichtiger Punkt in Deinem Geschäftsmodell und hat einen großen Einfluss auf Deine Rentabilität und Deinen Marktanteil. Bei der Preisfestlegung solltest Du verschiedene Faktoren berücksichtigen.

Kosten:
Zunächst musst Du Deine Kosten verstehen, einschließlich Deiner variablen Kosten (wie Materialien und Arbeitskraft) und Deiner fixen Kosten (wie Miete und Gehälter). Dein Preis muss hoch genug sein, um diese Kosten zu decken und einen Gewinn zu erzielen.

Wert des Produktes / der Dienstleistung:
Dann solltest Du den wahrgenommenen Wert Deines Produkts oder Deiner Dienstleistung betrachten. Dies ist der Betrag, den Deine Kunden bereit sind zu zahlen, basierend auf dem Nutzen und den Vorteilen, die sie daraus ziehen. Wenn der wahrgenommene Wert hoch ist, kannst Du einen höheren Preis verlangen.

Preise der Mitbewerber:
Außerdem solltest Du die Preise Deiner Wettbewerber und die allgemeine Preislandschaft auf Deinem Markt berücksichtigen. Du kannst entscheiden, ob Du Dich preislich oberhalb, gleich oder unterhalb Deiner Wettbewerber positionieren möchtest, abhängig von Deiner Strategie und Positionierung.

Preisempfindlichkeit:
Schließlich solltest Du die Preisempfindlichkeit Deiner Kunden in Betracht ziehen. Einige Kunden sind sehr preisempfindlich und suchen immer nach dem niedrigsten Preis, während andere weniger preisempfindlich sind und bereit sind, mehr für Qualität, Marke oder Service zu bezahlen.

Vertriebskanäle / Marketingkanäle

Vertriebskanäle sind die Wege, über die Du Dein Produkt oder Deine Dienstleistung an Deine Kunden anbietest. Die Auswahl der richtigen Vertriebskanäle ist entscheidend für Deinen Erfolg und hängt von mehreren Faktoren ab.

  • Erstens solltest Du Deine Kunden und ihre Kaufgewohnheiten verstehen. Wo suchen sie nach Produkten oder Dienstleistungen? Wo kaufen sie normalerweise ein?
  • Zweitens solltest Du Dein Produkt oder Deine Dienstleistung betrachten. Ist es ein physisches Produkt, das in einem Laden verkauft werden muss, oder ein digitales Produkt, das online verkauft werden kann? Ist es ein Produkt, das direkt an die Verbraucher verkauft werden kann, oder muss es durch Zwischenhändler oder Einzelhändler verkauft werden? Ist Dein Produkt erklärungsintensiv oder erklärt es sich quasi von selber?
  • Drittens solltest Du Deine Fähigkeiten und Ressourcen berücksichtigen. Hast Du die Fähigkeiten und Ressourcen, um Dein Produkt direkt zu verkaufen, oder brauchst Du Partner oder Zwischenhändler?

Vielleicht möchtest Du verschiedene Vertriebskanäle ausprobieren und sehen, welche am besten funktionieren. Du könntest zum Beispiel einen eigenen Online-Shop eröffnen, Dein Produkt auf Marktplätzen wie Amazon verkaufen, mit Einzelhändlern zusammenarbeiten oder Vertriebspartner nutzen. Häufig werden auch Social Media-Kanäle wie Facebook, TikTok, LinkedIn, YouTube, Instagram o.a. genutzt. 

Werbestrategie

Deine Werbestrategie beschreibt, wie Du Dein Produkt oder Deine Dienstleistung bekannt machen und die Nachfrage danach steigern willst. Sie sollte klar festlegen, welche Werbeziele Du hast, welche Botschaften Du vermitteln willst, welche Werbemedien Du nutzen willst und wie Du den Erfolg Deiner Werbemaßnahmen messen willst.

Deine Werbeziele könnten darin bestehen, das Bewusstsein für Dein Produkt oder Deine Marke zu steigern, die Nachfrage zu steigern, neue Kunden zu gewinnen, bestehende Kunden zu halten oder den Umsatz zu steigern. Deine Botschaften sollten klar, konsistent und ansprechend sein und den Nutzen und die Vorteile Deines Produkts hervorheben. Du solltest verschiedene Medien für Deine Werbung nutzen, wie z.B. Fernsehen, Radio, Print, Online, Social Media, Outdoor, Direct Mail oder Events.

Um den Erfolg Deiner Werbung zu messen, kannst Du verschiedene Metriken oder Kennzahlen verwenden, wie die Anzahl der erreichten Personen, die Anzahl der generierten Leads oder Verkäufe, der Traffic auf Deiner Website, die Anzahl der Klicks oder Conversions, die Anzahl der neuen Kunden oder der Umsatz. Du solltest auch regelmäßig Deine Werbestrategie überprüfen und anpassen, basierend auf Deinen Ergebnissen und Feedback. Hierzu gibt es diverse teilweise kostenlose Onlinetools, deren Auswertungen oft schon ausreichend sind.

Betriebs- und Produktionsplan

Standorte und Einrichtungen

Der Betriebsplan ist ein ausführlicher Plan, der beschreibt, wie und wo Dein Unternehmen betrieben wird. Er umfasst Deine Standorte und Einrichtungen, Deine Ausrüstung und Technologie, Deine Mitarbeiter und Prozesse und Deine Lieferkette.

Deine Standorte könnten Büros, Geschäfte, Lager, Produktionsstätten oder andere Einrichtungen sein, je nach Art Deines Geschäfts. Du solltest beschreiben, wo sie sich befinden, wie groß sie sind, welche Ausstattung und Technologie sie haben und welche Funktionen sie erfüllen. Du könntest auch Informationen zu Deinen Miet- oder Kaufverträgen, Deinen Betriebskosten und Deinen Plänen für zukünftige Standorte angeben.

Deine Ausrüstung und Technologie könnten Maschinen, Werkzeuge, Software, Hardware oder andere Ressourcen sein, die Du zur Durchführung Deiner Tätigkeiten benötigst. Du solltest beschreiben, was sie sind, wie sie verwendet werden, wie sie gewartet und ersetzt werden und welche Investitionen Du in diese getätigt hast.

Produktionsplan

Dein Produktionsplan beschreibt, wie Du Deine Produkte oder Dienstleistungen produzierst oder bereitstellst. Er umfasst Deine Produktionsprozesse, Deine Produktionskapazitäten, Deine Qualitätssicherung und Deine Pläne für zukünftige Produktionserweiterungen.

Deine Produktionsprozesse könnten das Design, die Beschaffung von Materialien, die Montage, die Verpackung, die Lagerung, den Versand und andere Schritte beinhalten. Du solltest jeden Schritt detailliert beschreiben, einschließlich der verwendeten Methoden, Technologien und Ausrüstung, der benötigten Zeit und Kosten, der beteiligten Mitarbeiter sowie der potenziellen Risiken und wie Du diese reduzieren würdest.

Deine Produktionskapazitäten sind die Menge an Produkten oder Dienstleistungen, die Du in einem bestimmten Zeitraum produzieren kannst. Du solltest Deine aktuellen Kapazitäten, Deine Nutzungsraten, Deine Einschränkungen und Deine Pläne zur möglichen Erweiterung Deiner Kapazitäten darlegen.

Lieferanten

Deine Lieferanten sind die Unternehmen oder Einzelpersonen, die Dir die Materialien, Komponenten, Ausrüstung oder Dienstleistungen liefern, die Du für Deinen Betrieb benötigst. Bei der Auswahl Deiner Lieferanten solltest Du mehrere Faktoren berücksichtigen, wie Qualität, Preis, Zuverlässigkeit, Lieferzeiten, Zahlungsbedingungen und Service.

Du solltest einen ausgewogenen Mix von Lieferanten haben, um Dich vor Lieferausfällen und Preiserhöhungen zu schützen. Du solltest auch regelmäßig die Leistung Deiner Lieferanten bewerten und bei Bedarf nach alternativen oder zusätzlichen Lieferanten suchen.

Du solltest gute Beziehungen zu Deinen Lieferanten pflegen, da sie einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität Deiner Produkte, Deine Kosten, Deine Effizienz und letztendlich auf Deinen Erfolg haben können. Du könntest auch überlegen, ob Du Partnerschaften oder Allianzen mit Deinen Lieferanten eingehen willst, um Deine Ressourcen zu bündeln, Deine Risiken zu teilen und Deine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Management und Personal

Managementteam

Das Managementteam ist der Anker Deines Unternehmens. Hier werden die großen Entscheidungen getroffen, die strategische Ausrichtung bestimmt, Beziehungen zu wichtigen Akteuren aufgebaut und es wird darauf geachtet, dass die Ziele des Unternehmens erreicht werden. Ein starkes, kompetentes und engagiertes Managementteam macht den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg aus.

Dein Managementteam sollte bestenfalls aus Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen bestehen, die sich gegenseitig ergänzen und das Unternehmen in allen wichtigen Bereichen abdecken können. Das kann Geschäftsführung, Finanzen, Marketing, Vertrieb, Betrieb, Personal, Technologie und andere Bereiche beinhalten. Jedes Mitglied des Managementteams sollte auch die jeweilige Expertise und Verantwortung in seinem Bereich haben.

Du solltest im Businessplan für jedes Mitglied Deines Managementteams eine gründliche Beschreibung erstellen. Dazu gehören der Name, die Rolle im Unternehmen, die Qualifikationen und Erfahrungen, die Verantwortlichkeiten und spezifischen Aufgaben, die erfüllten Leistungen und die Schlüsselkompetenzen. Du solltest auch erklären, warum diese Person für ihre zugedachten Rolle geeignet ist und wie sie zum Erfolg des Unternehmens beitragen kann.

Mitarbeiterstruktur

Die Mitarbeiterstruktur, auch Organigramm genannt, ist eine visuelle Darstellung der Hierarchie und der Beziehungen in Deinem Unternehmen. Es zeigt, wie das Unternehmen organisiert ist, wie die Arbeit verteilt wird und wer welche Verantwortlichkeiten hat. Eine gut durchdachte Mitarbeiterstruktur ist entscheidend für eine effiziente Arbeitsabwicklung und klare Kommunikation im Unternehmen. Zudem kann diese das Management entlasten.

Abhängig von der Größe, Art, Standort und Strategie Deines Unternehmens kann Deine Mitarbeiterstruktur unterschiedlich gestaltet sein. Du könntest eine funktionale Struktur haben (mit Abteilungen wie Marketing, Finanzen, Vertrieb), eine divisionale Struktur (mit Abteilungen basierend auf Produkten, Märkten, Geographien), eine Matrixstruktur (mit dualen Berichtsbeziehungen) oder eine flache Struktur (mit wenigen Hierarchieebenen und mehr Eigenverantwortung).

Für jede Abteilung oder Division in Deiner Mitarbeiterstruktur solltest Du die leitenden Personen (oft auch „Köpfe“ genannt), die Mitarbeiter, ihre spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die Schlüsselprozesse und die Leistungsziele angeben. Zudem ist es wichtig, Deine Personalstrategie und -praktiken zu erläutern, darunter fallen die Rekrutierung, Ausbildung, Bewertung, Belohnung, Motivation, Kommunikation und Entwicklung.

Finanzielle Prognose

Umsatzprognose

Die Umsatzprognose ist eine Schätzung der Einnahmen, die Du in einem bestimmten Zeitraum erwirtschaften wirst. Sie basiert auf der Annahme, wie viele Einheiten Deines Produkts oder Deiner Dienstleistung Du zu welchem Preis verkaufen wirst.

Die Prognose des Umsatzes sollte realistisch und begründet sein, basierend auf Deiner Marktanalyse, Deiner Wettbewerbsposition, Deiner Preisstrategie und Deiner Vertriebs- und Marketingplanung. Sie sollte auch verschiedene Szenarien berücksichtigen, einschließlich eines Basisszenarios, eines optimistischen Szenarios und eines pessimistischen Szenarios.

Es sollte auch die geplante Herkunft der Umsätze aufgelistet werden. Dazu können der Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen, Lizenzgebühren, Werbeeinnahmen, Partnerschaften, staatliche Zuschüsse und andere gehören. Die Gründe für Deine Annahmen solltest Du auch plausibel erklären können, sowie wie Du planst, Deine Umsatzziele zu erreichen.

Kostenprognose

Die Kostenprognose ist eine Schätzung der Ausgaben, die Du in einem bestimmten Zeitraum haben wirst. Diese umfasst Deine variablen Kosten (die mit dem Verkaufsvolumen variieren, wie Materialien, Produktion, Vertrieb), Deine fixen Kosten (die unabhängig vom Verkaufsvolumen sind, wie Miete, Gehälter, Versicherungen) und Deine Investitionen (für Ausrüstung, Technologie, Entwicklung).

Die Prognose der Kosten sollte detailliert und genau sein, basierend auf Deinen Betriebsplänen, Deinen Lieferantenverträgen, Deinem Personalplan und anderen Vereinbarungen. Diese sollte auch unterschiedliche Szenarien berücksichtigen, wie ein pessimistisches, ein konservatives und ein optimistisches Szenario.

Es sollten auch die geplanten Kosten detailliert aufgezeigt werden. Dazu können Gehälter, Miete, Versorgungsunternehmen, Materialien, Produktionskosten, Marketingkosten, Reisekosten, Beratungskosten, Technologiekosten und andere gehören. Du musst die Gründe für Deine Annahmen erklären können.

Prognostizierter Gewinn

Der prognostizierte Gewinn ist der erwartete Überschuss von Deinen Einnahmen gegenüber Deinen Ausgaben. Dieser zeigt, ob und wann Du profitabel sein wirst und wie rentabel Dein Geschäft ist.

Der Gewinn muss auf Basis Deiner Umsatz- und Kostenprognose berechnet werden. Dieses sollte, wie bereits bei den beiden oben genannten Punkten, auch hier mit negativen, konservativen und positiven Annahmen dargestellt werden.

Risiken und Herausforderungen

Identifizierung und Bewertung

In jeder Selbstständigkeit gibt es Risiken und Herausforderungen, die den Erfolg bedrohen können. Du solltest diese Risiken und Herausforderungen stetig beobachten und mögliche Gegenmaßnahmen erstellen.

Zu den möglichen Risiken und Herausforderungen gehören z.B. Markt-, Wettbewerbs-, Kunden-, Produkt-, Technologie-, Finanz-, Rechts-, Personal- und Umweltrisiken. Jedes Risiko sollte nach seiner Wahrscheinlichkeit (hoch, mittel, niedrig) und seinem Impact (hoch, mittel, niedrig) bewertet werden.

Für jedes erkannte Risiko sollte eine detaillierte Beschreibung erstellt werden. Dazu gehören die Ursache des Risikos, die möglichen Auswirkungen und Folgen, sowie die Warnsignale und Indikatoren.

Anhang

Referenzen

Im Anhang Deines Businessplans kannst Du Referenzen oder Testimonials von Kunden, Partnern, Beratern, Mentoren oder anderen, die Dein Unternehmen, Dein Produkt, Dein Team oder Dich persönlich unterstützen, anfügen. Diese Referenzen können die Glaubwürdigkeit und Attraktivität Deines Businessplans erhöhen und den Lesern helfen, ein vollständigeres Bild von Dir und Deinem Unternehmen zu bekommen.

Für jede Referenz solltest Du den Namen der Person oder Organisation, ihre Rolle oder Beziehung zu Dir, sowie den Zeitpunkt / Zeitraum oder das Datum angeben. Du solltest auf jeden Fall eine Erlaubnis zur Nutzung dieser Referenz haben und sicherstellen, dass sie aktuell und relevant ist. Die Referenzgebenden Personen sollten ebenfalls Bescheid wissen. 

Quellen und weitere Ressourcen

Im Anhang Deines Businessplans kannst Du auch die Quellen auflisten, die Du für Deine Forschung und Analyse verwendet hast, und weitere Ressourcen empfehlen, die den Lesern helfen können, mehr über Deinen Markt, Deinen Wettbewerb, Dein Produkt, Deine Branche oder Dein Thema zu erfahren. Diese Ressourcen könnten Bücher, Artikel, Websites, Datenbanken, Organisationen, Veranstaltungen oder andere sein.

Für jede Quelle oder Ressource solltest Du den Autor oder Herausgeber, den Titel oder den Namen, die URL oder den Standort, das Veröffentlichungs- oder Zugriffsdatum und eine kurze Beschreibung oder Zusammenfassung des Inhalts angeben. Du solltest auch sicherstellen, dass diese Quellen und Ressourcen glaubwürdig, zuverlässig und aktuell sind. Ansonsten könnte sich dies negativ auf Deinen Geschäftsplan auswirken. 

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